TCM beschreibt eine seit Jahrtausenden gewachsene empirische Diagnostik und ganzheitliche Therapieform, die aus mehreren Behandlungssäulen besteht.
Im Unterschied zur westlichen Medizin, steht im Rahmen der TCM die Begutachtung von Zunge, Puls und Gesicht im Vordergrund der Diagnostik. Sprachliche Barrieren und auch kulturelle Eigenheiten des Reiches der Mitte führten zur Entwicklung dieser differenzierten Untersuchungsmethoden.
Die Behandlungssäulen der Therapie bestehen aus:
Arzneimitteltherapie
Die Ursprünge der oft irrtümlich Kräutertherapie genannten chinesischen Arzneimitteltherapie, liegen bis zu 5000 Jahre in der Vergangenheit. Das Buch der Bücher der TCM, “der gelbe Kaiser” stammt etwa aus dem Jahr 2800 B.C und beruft sich bereits auf alte mündliche Überlieferungen. Die Errungenschaften dieser Therapieform wurden bis zu dieser Zeit nur mündlich überliefert, häufig in Familien die sich der Heilkunst an Fürstenhöfen widmeten und deren eigenes Leben eng mit Ihrem medizinischen Erfolg verbunden war. Durch diese Motivation, der Vielzahl der in China heimischen Naturarzneien und durch die frühe Dokumentation der Heilkunst in Bücherform, konnte die TCM, im Gegensatz zu anderen Naturheilkünsten, auf eine breite empirische Basis aufbauen. Die Komposition einer genau abgestimmten Mischung (Dekokt), die ständig an den Gesundheitszustand des Patienten angepasst wird, ermöglicht eine wesentlich individuellere Therapie, als durch pharmazeutische Monopräperate.
Akupunktur
Die Geschichte der Akupunktur begann vor etwa 12000 Jahren als die erste Knochennadel eingesetzt wurde, um Schmerzen zu lindern, oder Abszesse zu eröffnen. Aber wie entstand dieses komplizierte und ausgereifte System der Akupunkturnadeln und Meridiane? Jeder der bereits selbst genadelt wurde, bemerkt eine ausstrahlende Energie, häufig wie einen Stromschlag der sich entlang einer bestimmten Bahn im Körper bewegt. Durch die Wiederholbarkeit dieser Nadelsensation wurden die Verläufe der Akupunkturbahnen erkannt. Durch wachsende empirische und klinische Erfahrung der chinesischen Ärzte, wurde dieses System erforscht, erweitert und unter Berücksichtigung der 5 Wandlungsphasen in die TCM integriert. Heute macht der Anteil der Akupunktur etwa 20% einer klassischen TCM Therapie aus. Die Einführung des Meridiansystems jedoch war eine eher westliche Errungenschaft. Seefahrer die als erste mit Akupunktur in Kontakt kamen, verglichen die Einteilung ihrer Seekarten (Meridiane) mit dem Verlauf der Akupunkturbahnen und brachten dieses Wissen nach Europa.
Ernährungstherapie
Wie in jeder erfolgreichen Therapieform stellt die Ernährung die Basis für die Erhaltung der Gesundheit dar. Durch die Klassifizierung von Nahrung, nach energetischem Temperaturverhalten, Geschmack, Wirkrichtung und Funktionskreislaufbezug kann für jeden Patienten ein spezifischer Ernährungsplan erstellt werden. Diese Richtlinien dienen der Verhinderung von Organstörungen aber auch der Unterstützung bei der Behandlung von akuten Erkrankungen. Oft kann erst das Vermeiden bestimmter Nahrungsmittel eine erfolgreiche Therapie ermöglichen.